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Reisetagebuch, Ostsee Polen 2016






Von Köln-Bonn aus fliege ich, mit dem ungarischen Billigflieger WIZZ-Air für 60,- Euro, nach Danzig. Der Flug ist mit ca. 70 Minuten recht kurz und deshalb ist der mangelnde Sitzkomfort auszuhalten. Die Sitzreihen sind so eng montiert, dass ich nur ziemlich eingequetscht sitzen kann.
Einen Tag bleibe ich in Danzig und schaue mir die schöne Stadt an.
Um die Industriemetropolen zu meiden, fahre ich von Danzig aus mit dem Zug in den kaschubischen Ort Wladyslawowo, im Nordosten Polens. Hier ist der Ausgangspunkt meiner diesjährigen Wandertour.
Ziel ist es, die komplette polnische Ostseeküste bis zur deutschen Grenze zu erwandern.
In Swinemünde nehme ich den Zug und fahre nach Stettin, wo ich zum Abschluss noch einen Tag bleibe.
Von hieraus geht es mit dem Zug wieder nach Hause.



Etappe von bis km
1. Wladyslawowo Chlapowo 6
2. Chlapowo Debki 20
3. Debki Lubiatowo 23
4. Lubiatowo Leba 24
5. Leba Glowczyce 27
6. Glowczyce Rowy 35
7. Rowy Ustka 19
8. Ustka Jaroslawiec 35
9. Jaroslawiec Darlowo 21
10. Darlowo Lazy 25
11. Lazy Mielno 14
12. Mielno Ustronie Morskie 27
13. Ustronie Morskie Kolberg 22
14. Kolberg Mrzezyno 25
15. Mrzezyno Rewal 25
16. Rewal Miedzywodzie 29
17. Miedzywodzie Miedzyzdroje 26
18. Miedzyzdroje Swinemünde 16
gesamt 419






Packliste



Samstag, 21.05.2016



15 Uhr, ich habe eingecheckt und bin jetzt auf der Besucherterrasse des Köln-Bonner Flughafens.
16:10 Uhr, sitze jetzt im Flieger. Sehr eng hier.
17:06 Uhr, Start.
18:15 Uhr, gelandet.
Am Flughafen tausche ich direkt einige Euros in Zloty, damit ich etwas Geld für die Busfahrt nach Danzig habe. Gegenüber des Flughafens ist der Busbahnhof und ich bekomme direkt einen Bus in die Stadt. Ich fahre bis vor den Hauptbahnhof. Von hier aus gehe ich durch die Stadt zu meiner Unterkunft.
19:30 Uhr, ich habe die Unterkunft erreicht und eingecheckt.
Im Hostel "Happy 7" hatte ich ein kleines Zimmer reserviert. Badezimmer ist auf dem Flur.
Die Unterkunft liegt direkt an der Mottlau, in der Nähe der Altstadt. Ich mache mich auf, zu einem ersten Stadtrundgang.



Ankunft in Danzig


Sonntag, 22.05.2016



7:00 Uhr, ich gehe jetzt in die Stadt. Jetzt warte ich, dass die Wechselstube (Kantor) aufmacht um Bargeld umzutauschen.
Es ist sinnvoll, nicht unbedingt direkt am Flughafen oder an Bahnhöfen Geld zu tauschen. Etwas abseits gibt es auch überall Wechselstuben und hier sind die Wechselkurse wesentlich günstiger (Kurs: 4,33 Zloty für 1 Euro).
Man kann auch an den Geldautomaten, die es an jeder Bank gibt, Geld abheben.
Hier sollte man nur beachten, dass Gebühren der eigenen Bank anfallen können.
Es ist noch sehr ruhig hier in der Stadt, kaum Touristen, so früh macht es richtig Spaß. Um mir einen Überblick über die Stadt zu verschaffen, besteige ich den Turm der Marienbasilika. Nach einem 400 Stufen-Aufstieg habe ich einen wunderbaren Blick über die Stadt.
Es ist schon sehr warm. Ich laufe viel herum und schaue mir die Stadt an. Mit meinen Sandalen habe ich mir schon die erste kleine Blase gelaufen.
Die Stadt gefällt mir sehr gut. Es sind viele Touristen unterwegs, aber wenn man etwas abseits der Haupttouristenstraßen geht, ist es sehr angenehm.
Nach meinem Stadtrundgang gönne ich mir zum Abschluss, in der Nähe meiner Unterkunft, auf einem Schiffsrestaurant, noch ein schönes Stück Dorsch und ein großes Bier.



Hauptbahnhof von Danzig


Danzig, Altstadt an der Mottlau


Danzig


Danzig




Montag, 23.05.2016



7 Uhr. Ich bin startklar und unterwegs zum Bahnhof. Erst mal frühstücken. Hier am Bahnhof hole ich mir ein Sandwich und einen Cappuccino für 14,50 Zloty, das sind keine 3,40 Euro.
Das Ticket nach Gdynia kostet 6 Zloty.
Um 7:55 Uhr bekomme ich den Zug nach Gdynia.
Um 8:23 Uhr Ankunft in Gdynia Glowna. Hier kaufe ich mir das Ticket nach Wladyslawowo für 9,50 Zloty.
Der Zug fährt um 9:00 Uhr ab.
Es ist total voll im Zug. Wie letztes Jahr auf Usedom. Viele Fahrräder.
Um 10 Uhr erreiche ich Wladyslawowo. Jetzt mache ich mich auf den Weg zum Campingplatz.
Das Wetter ist super.
Nach einem Rundgang durch den Ort stelle ich fest, dass es hier wohl keinen Campingplatz gibt. Wieder am Bahnhof entdecke ich das Zeichen des E9. Ich mache mich auf den Weg und folge der Markierung des Europäischen Fernwanderwegs.
12 Uhr, ich habe auf dem ersten Campingplatz (Horyzont) in Chlapowo mein Zelt aufgebaut. Ein super Campingplatz, schön leer, schöne Wiese mit Buchenhecken abgegrenzt, wunderschöne Parzellen direkt am Meer. Jetzt werde ich mich mal umschauen. Hier gibt es mehrere Campingplätze. Sie liegen alle hintereinander an der Steilküste. Sehr schöner Strand.
Etwas abseits der Hauptstraße, in dem kleinen Ort, finde ich einen kleinen Laden. Hier kaufe ich mir etwas Proviant und eine Flasche Wasser.
Für die Übernachtung auf dem Campingplatz bezahle ich 22,20 Zloty (5,13€). Im einzigen Restaurant, in der Nähe des Campingplatzes, esse ich zu Abend. Ich nehme den Dorsch mit Kartoffeln und Salat. Wirklich super. Für 19 Zloty, das sind keine 4,50€. Ich gehe früh schlafen und freue mich auf den nächsten Tag.



Wladyslawowo


Campingplatz in Chlapowo


am Campingplatz in Chlapowo


Dienstag, 24.05.2016



7 Uhr, startklar zur nächsten Etappe. Die erste Nacht im Zelt war ganz ok. War nicht zu kalt. Bei schönstem Wetter sitze ich hier am Campingplatz und trinke meinen Kaffee, den es hier am Automaten für 2,50 Zloty gibt.
7:50 Uhr, ich erreiche den Leuchtturm Latarnia Morska Rozewie. Hier ist noch alles zu. Die machen erst um 10 Uhr auf, schade.
Es ist schon warm.
Ich folge der weiß-blau-weißen Markierung und laufe vorbei am nördlichsten Punkt Polens, immer weiter Richtung Westen. Der Weg verläuft durch ruhiges Gebiet, teilweise über Betonplatten aber auch unbefestigt durch den Wald oder über Land. Der E9 scheint etwas weiter im Landesinneren zu verlaufen, so entferne ich mich etwas von der Küste.
Um 11:20 Uhr erreiche ich Karwia. Hier gehe ich an den Strand und mache Pause. Nach einer kleinen Stärkung mache ich mich um 13:10 Uhr auf den Weg nach Debki. Über einen unbefestigten Weg geht es parallel zur Küstenlinie durch den Wald Richtung Westen. Der schattige Fahrradweg ist recht angenehm zu laufen. Eigentlich als Fahrradweg zu uneben, aber zum wandern ideal.
Um 15 Uhr erreiche ich Debki. Hier schaue ich mich nach einem Campingplatz um. Leider scheint hier noch Vorsaison zu sein, denn die Campingplätze haben noch zu. Am westlichen Ortsende finde ich einen Campingplatz der auf hat. "Camping Kaschub". Leider ist hier aber noch nichts los und es gibt auch keine Duschen, die werden wohl gerade renoviert. Dafür lässt mich die nette Chefin hier umsonst übernachten. Es ist recht urig hier. Es stehen nur einige alte Wohnwagen auf dem Platz, sonst ist hier tote Hose. Es gibt ein paar Waschbecken und zwei Toiletten. Sogar Strom gibt's hier, so kann ich meinen Akku wieder aufladen. Ich habe mir eine Blase gelaufen, linke Ferse innen, genau wie im letzten Jahr.
Der Ort ist nur durch einen schmalen Waldstreifen vom Strand getrennt. Die Straße, die hier her führt, endet hier. Rechts und links geht es über einen Fahrradweg weiter.
In einem der Restaurants esse ich zu Abend. Es gibt Dorsch. Bezahlt habe ich 37,60 Zloty für den Fisch, Pommes, Salat und ein großes Bier. Das sind keine 9 Euro.



zwischen Chlapowo und Debki


Campingplatz Kaschub in Debki


Mittwoch, 25.05.2016



7:25 Uhr, Abmarsch in Debki. Die Nacht war gut. Das Wetter ist super, ich bin jetzt unterwegs zum nächsten Ziel, nach Stilo. Kurz hinter dem Ort beginnt ein wunderschöner Weg, durch einen hügeligen Dünenwald. Jede Menge Mücken begleiten mich auf meinem Weg. Ich denke ich bin in Skandinavien.
Um 9 Uhr erreiche ich Bialogora. Hier gibt es einen Laden, wo ich mir Proviant kaufen kann. Weiter geht es über einen angenehmen, weichen Waldweg. Dieser Küstenstreifen ist Naturreservat und sehr hügelig. Hauptsächlich Kiefern, einige Buchen und Birken machen diesen Wald hier aus. Feuchtgebiete mit kleinen Teichen und Sümpfen durchquert der Weg.
Um 11:40 Uhr erreiche ich Lubiatowo. Hier mache ich eine Pause und kaufe mir im Laden eine Flasche Wasser. Weiter geht es Richtung Meer.
Um 12:50 Uhr erreiche ich, nördlich von Lubiatowo, wieder das Meer. Hier sind einige Restaurants und eine Ferienhausanlage mit kleinen Holzhäuschen. Hier trinke ich einen Cappuccino.
Jetzt sitze ich am Strand und ruhe mich etwas aus. Der Strand ist sehr schön, weißer Sand so weit das Auge reicht. Hier in der Ferienhausanlage frage ich nach einem Zimmer. Für 130 Zloty, etwa 30 Euro, bekomme ich ein ganzes Holzhäuschen, mit Dusche, Toilette, extra Schlafzimmer und Terrasse. Zuerst muss ich mal den Hauptwasserhahn aufdrehen und den Warmwasserboiler anschmeißen. Nachdem der Boiler aufgeheizt hat, mache ich eine große Wäsche. Am späteren Nachmittag zieht es sich total zu und es wird kühl. Das Meer ist ganz aufgewühlt.
In einem der Restaurants am Strand esse ich zu Abend. Es gibt einen großen Salat und eine Pizza, dazu ein Bier für 51 Zloty das sind keine 12 Euro.



zwischen Debki und Bialogora


Donnerstag, 26.05.2016



7:50 Uhr, Startklar zur nächsten Etappe. Ich habe mein kleines Häuschen sehr genossen. Die warme Dusche, das Bett, das war sehr angenehm.
Jetzt geht es weiter, parallel zum Strand nach Stilo, wo ich normalerweise gestern übernachten wollte. Da ich mir aber nicht sicher war, ob der Campingplatz, der auf der Karte verzeichnet ist, auch auf hat, habe ich die Übernachtung vorverlegt. Jetzt versuche ich über Stilo weiter bis nach Leba zu laufen.
Das Wetter ist unverändert. Es ist rundum zugezogen. Bei circa 13 Grad ist es recht kühl. Das Meer ist ziemlich rau und ich hoffe, dass es trocken bleibt. Fast immer in Sichtkontakt zum Strand, zieht sich der angenehm zu laufende, unbefestigte Weg, durch den Dünenwald. Hier stehen fast ausschließlich Kiefern.
Nach einem kurzen, steilen Aufstieg erreiche ich um 9:20 Uhr den Leuchtturm von Stilo. Hier ist nichts los. Alles zu. Leider machen die erst um 10 Uhr auf und ich überlege hier zu warten. Ich habe gewartet. Um kurz vor 10 Uhr kommt die Chefin vom Leuchtturm, mit dem Fahrrad und ihrem Hund, den Berg hinauf geschoben, und schließt auf. Für 6 Zloty kann ich den Leuchtturm besteigen. Der Turm ist komplett aus Stahl und die Aussicht ist super. Nur Meer und Wald. So viel Natur.
10:20 Uhr, ich mache mich auf den Weg, den Berg hinunter, zum Ort Stilo. Der kleine Ort besteht nur aus ein paar Häusern und tatsächlich gibt es hier einen kleinen Campingplatz, der sogar auf hat. Das Restaurant hier im Ort macht erst um 11 Uhr auf. Hier gibt es noch einen Imbiss mit einem großen Zelt davor. Hier mache ich ausgiebig Pause, bestelle mir einen Kaffee, kaufe mir eine Flasche Wasser und überlege mir, mich vor dem Marsch nach Leba noch etwas zu stärken. Der Kaffee ist richtiger Bohnenkaffee mit Satz. Sehr lecker. Ich bestelle mir einen Hamburger mit Pommes für 15 Zloty, und stelle mit Entsetzen fest, dass es anfängt zu regnen.
Ich krame meine Regensachen raus und mache mich um 11:40 Uhr auf dem Weg nach Leba. Über einen wunderschönen Waldweg geht es Richtung Westen. Rechts rauscht das Meer, links zwitschern mir die Vögel ins Ohr. Dieser Abschnitt ist bisher am schönsten. Der Weg schlängelt sich herrlich durch die Natur. Der Regen hat mittlerweile aufgehört. Da der Pfad stellenweise sehr sandig ist, fahren hier zum Glück keine Fahrradfahrer. Ich treffe stundenlang keinen Menschen. Kurz vor Leba komme ich an den Sarbsko-See. Ein großer See mit nur Natur drumherum.
Um 14:30 Uhr erreiche ich Leba.
14:45 Uhr, ich habe ein kleines Zimmer in Leba gefunden. Für 60 Zloty, das sind ungefähr 14 €, mit Dusche und allem was man so braucht. Nach der Dusche und der großen Wäsche, schaue ich mir den Ort an. Typischer Touristenort, mit vielen bunten Läden und Verkaufsständen. Ich gönne mir einen Cappuccino und einen Eisbecher. Viel los hier.
Das Wetter scheint besser zu werden.
Am Abend gibt es Dorsch.



zwischen Lubiatowo und Stilo


auf dem Leuchtturm von Stilo


Leuchtturm von Stilo


zwischen Stilo und Leba


zwischen Stilo und Leba


zwischen Stilo und Leba


Sarbsko-See, kurz vor Leba


Leba



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Zuletzt geändert am 23.01.2023